Schall­wel­len bis nach Deutsch­land – Die US-Wahlsimulation

Die Wahl­er­geb­nis­se ste­hen schon über­wie­gend fest: Nur noch sie­ben US-Staaten müs­sen sich ent­schei­den – sie­ben wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen, um den nächs­ten Prä­si­den­ten zu wählen.

Die Repu­bli­ka­ner und Demo­kra­ten arbei­ten hart dar­an, die­se Staa­ten auf ihre Sei­te zu zie­hen. Doch wie wird das Ergeb­nis aussehen?

Am 14.10.2024 hat die 12G9 genau die­se Wahl als Simu­la­ti­on durch­ge­führt. Unter der Lei­tung von Frau Acker­mann, der Lei­te­rin des Recher­che­zen­trums des Ame­ri­ka­haus Mün­chen, waren die Schü­le­rIn­nen der 12. Jahr­gangs­stu­fe auf­ge­for­dert, in die Rol­len von Bür­ge­rIn­nen der 7 umkämpf­ten Staa­ten, Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten oder Super PAC-Financiers zu schlüp­fen und die Sta­tio­nen des Wahl­kamp­fes bis hin zur eigent­li­chen Wahl zu durch­lau­fen. Dabei wur­de jeder Grup­pe erklärt, was sie zu tun haben, und man bekam viel Mate­ri­al, das nach gründ­li­cher Recher­che von den Mit­ar­bei­te­rIn­nen des Ame­ri­ka­hau­ses erstellt wur­de und das die Eigen­hei­ten und wich­ti­gen Anlie­gen der Ame­ri­ka­ne­rIn­nen und der ver­schie­de­nen Staa­ten widerspiegelt.

Der Auf­ga­ben waren viel­fäl­tig und je nach Rol­len­pro­fil unter­schied­lich. So muss­ten die Super PACs (=Orga­ni­sa­tio­nen, die Geld für den Wahl­kampf einer Par­tei sam­meln) Infor­ma­tio­nen über die ver­schie­de­nen Staa­ten und die Par­tei­en sam­meln, die Kan­di­da­ten muss­ten die Staa­ten besu­chen und sich über deren drin­gends­te poli­ti­sche Anlie­gen infor­mie­ren, und die Ver­tre­te­rIn­nen der Bun­des­staa­ten hat­ten die Auf­ga­be, Fra­gen zu stel­len und die Ant­wor­ten die Vor­schlä­ge der Kan­di­da­ten im Ein­klang mit ihren spe­zi­fi­schen Staats­pro­fi­len zu bewer­ten. Die Finan­ciers konn­ten mit ihrem Bud­get Wahl­wer­bung schal­ten und den Kan­di­da­ten zu einer grö­ße­ren Akzep­tanz bei den Wäh­le­rIn­nen ver­hel­fen.  Da in Ame­ri­ka nur zwei Par­tei­en exis­tie­ren, die sehr kon­trär agie­ren, geht es eher dar­um, Wäh­le­rIn­nen zu moti­vie­ren tat­säch­lich zur Wahl zu gehen als sie dazu zu brin­gen, ihre Mei­nung zu ändern. Die­se Moti­va­ti­on war abhän­gig von ver­schie­de­nen The­men, wel­che in den ver­schie­de­nen Staa­ten unter­schied­li­che Wer­tig­keit haben – von Ener­gie­ver­sor­gung und Trans­port bis zu LGBTQ-Rechten und Gesund­heits­vor­sor­ge. Im Anschluss folg­te eine Debat­te der bei­den Kan­di­da­ten. Der Ver­fas­ser die­ses Arti­kels fun­gier­te hier als Mode­ra­tor der Debat­te und durf­te eine Fra­ge über Kli­ma­schutz stellen.

Zuletzt ent­schie­den die sie­ben soge­nann­ten “Swing Sta­tes” auf­grund der gesam­mel­ten Moti­va­ti­ons­punk­te, wel­che Par­tei alle Stim­men gewon­nen hat (“Win­ner takes all- Prin­zip”). In unse­rer Simu­la­ti­on waren dies die Demo­kra­ten, also die Par­tei der Kan­di­da­tin Kama­la Har­ris. Nach einer Feed­back­run­de ging ein inten­si­ver Tag zu Ende.

Antho­ny Jaa­nus, 12G9

Wir hof­fen, dass die Schü­le­rIn­nen durch die akti­ve Teil­nah­me einen nach­hal­ti­ge­ren Ein­blick in den Wahl­kampf und den Wahl­pro­zess in den USA erhal­ten haben. Erstaunt waren wir vor allem, dass das Ergeb­nis trotz der 340 Mil­lio­nen Ein­woh­ne­rIn­nen wohl tat­säch­lich nur von eini­gen Hun­der­tau­sen­den ent­schie­den wer­den, und zwar größ­ten­teils dadurch, dass sie ent­we­der zur Wahl gehen oder zu Hau­se blei­ben, und die Ergeb­nis­se der übri­gen 43 Staa­ten schon vor­her fest­ste­hen. Jetzt gilt es abzu­war­ten, ob die tat­säch­li­che Wahl ein ähn­li­ches Ergeb­nis haben wird wie unse­re Simulation.

OSt­Rin Wal­traud Hartwich