BOGY lässt das Stadt­thea­ter beim Som­mer­kon­zert strahlen

Wenn es mög­lich ist, Lebens­freu­de, Lei­den­schaft und Leich­tig­keit sicht‑, hör- und spür­bar zu machen, dann ist es den Schü­le­rin­nen und Schü­lern des BOGYs beim Som­mer­kon­zert im Lin­dau­er Stadt­thea­ter gelungen.

Wie ein roter Faden zieht sich dabei die rüh­ren­de Geschich­te aus dem Musi­cal „Bil­ly Elli­ot“ – dar­ge­bo­ten vom Unter­stu­fen­chor – durch das gesam­te Kon­zert und alle Musi­ke­rin­nen und Musi­ker: Ech­te Freu­de und Strah­len ent­steht dann, wenn man den Mut hat, aus und mit vol­lem Her­zen das zu tun, was man liebt. Die Musik­leh­rer Kon­stan­ze Kie­fer und Sören Raab beglei­ten und för­dern die Talen­te ihrer Schü­le­rin­nen und Schü­ler, damit genau die­ses Strah­len ent­ste­hen kann. Das begeis­ter­te Publi­kum erleb­te mit­rei­ßen­de und begeis­tern­de Bei­trä­ge, die man in einer Schu­le so sicher nicht erwar­tet und es for­mie­ren sich Bands, die sich rich­tig was zutrau­en, aus­pro­bie­ren und ein­fach mal machen. Erfri­schend, viel­schich­tig und mit viel Herz­blut brach­ten Big­band, Chö­re, Orches­ter und Bands bei­spiels­wei­se Stü­cke aus Star Wars, Aus­schnit­te aus dem Musi­cal „Bil­ly Elli­ot“, Songs von Cold­play, Madon­na, Night­wish oder Queen auf die Büh­ne. Bestechend, mit wie viel Selbst­ver­trau­en, Selbst­ver­ständ­lich­keit und Team­geist die jun­gen Künst­le­rin­nen und Künst­ler zusammenspielen.

Am Ende wünsch­ten sich die Besu­che­rin­nen und Besu­cher des rap­pel­vol­len Stadt­thea­ters nur eins: Viel mehr davon… mehr Musik, mehr Hoff­nung, mehr Lebendigkeit!

Manue­la Schlichtling

Bericht der Lin­dau­er Zei­tung (LZ):

Die­se Jugend­li­chen sprü­hen vor Freu­de am Musizieren

Ein gro­ßer musi­ka­li­scher Event erfor­dert einen eben­so gro­ßen Auf­wand, bis alles sei­nen Platz auf der Büh­ne gefun­den hat. Die Musi­ke­rin­nen und Musi­ker mit ihren Instru­men­ten, die Chö­re, die Lehr­kräf­te, das Publi­kum, die Tech­nik. Ganz zu schwei­gen von den mona­te­lan­gen Proben.

Dann kommt der gro­ße Tag, an dem alles mit­ein­an­der zusam­men­ge­hen muss. Mög­lichst rei­bungs­los. Das Bodensee-Gymnasium Lin­dau hat am Mitt­woch sein Som­mer­kon­zert im Stadt­thea­ter prä­sen­tiert und das mit viel Reso­nanz aus dem gut besuch­ten Saal.

Begeis­te­rung und Freude

Mehr als 100 Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Unter‑, Mittel- und Ober­stu­fe tra­ten am Abend in wech­seln­den For­ma­tio­nen auf. Es war alles dabei – von Klas­sik über Pop, Rock, Musi­cal und Big Band als span­nungs­rei­cher Rei­gen, der vor Begeis­te­rung für das eige­ne Tun und für die Freu­de am Musi­zie­ren sprühte.

Dem ent­sprach auch das Gruß­wort des stell­ver­tre­ten­den Schul­lei­ters And­re Scherl, nach­dem BoGy-Bigband und Orches­ter unter Lei­tung von Kon­stan­ze Kie­fer mit „Star Wars“ den Auf­takt gemacht hat­ten. Hier bewie­sen jun­ge Talen­te und Lehr­kräf­te, was sich gemein­sam bewir­ken lässt.An Streich- und Blas­in­stru­men­ten, an Pia­no, Har­fe und Schlag­zeug erklang „Man Title and Love The­me across the Stars“ erst zupa­ckend, um dann in gefühl­vol­le­re Gefil­de überzugehen.

Die eine oder ande­re Melo­die habe er schon wäh­rend der Pro­ben gehört, ergriff Scherl das Wort. „Ich bin wirk­lich ange­tan von der Lei­den­schaft unse­rer Kin­der für die Musik“, fuhr er fort. Er wün­sche sich, dass es im All­tag mehr Tanz und Musik geben wür­de. Frei nach einem Zitat von Fried­rich Nitz­sche: „Die Tan­zen­den wur­den für ver­rückt gehal­ten von den­je­ni­gen, die die Musik nicht hören konnten.“

Vie­le machen’s möglich

Kon­stan­ze Kie­fer und Sören Raab haben die­sen Event wie schon in Jah­ren zuvor auf die Bei­ne gestellt – neben vie­len ande­ren Hel­fe­rin­nen und Hel­fern und mit Unter­stüt­zung der Musik­schu­le Lin­dau, dem Eltern­bei­rat und dem Förderverein.

Allein die mehr­fa­chen Umbau­ten auf der Büh­ne vom gro­ßen Orches­ter hin zum kam­mer­mu­si­ka­li­schen For­mat, das den Ohr­wurm „Cold­play Clas­sics“ anstimm­te, zu Chor­auf­trit­ten von Mittel- und Ober­stu­fe mit „Flash­light“, gefolgt von einem medi­ta­tiv ange­leg­ten „Magic“, sind allein schon gro­ße Herausforderungen.

 

Schram­me­li­ger Staccato-Takt

So inter­pre­tier­te das Orches­ter das aus dem 19. Jahr­hun­dert stam­men­de Bal­lett „Dance of the Hours“ aus Amil­ca­re Pon­chiel­lis Oper „La Gio­con­da“. Mit Raab am Pult anfangs in einem schram­me­li­gen Staccato-Takt, um gen Schluss in einem wil­den Rausch auf Zack zu kommen.

Eine wun­der­ba­re Per­for­mance bescher­te Kie­fers Instru­men­tal­ensem­ble dem Publi­kum mit dem mys­tisch ver­bräm­ten Lied „Hijo de la luna“ an Har­fe, Tenor­sax, Trom­pe­te, Posau­ne und E‑Bass.

Per­fek­te Anmoderation

Im Mit­tel­punkt vor der Pau­se stan­den die Aus­schnit­te aus dem Musi­cal „Bil­ly Elli­ot“ des Unter­stu­fen­chors mit Solis­ten. Letz­te­re bewie­sen sich in ihrem stimm­li­chen Kön­nen bis hin zur per­fek­ten Anmo­de­ra­ti­on (Dani­el Kie­fer) der Titel „Shi­ne“, „Mum’s Let­ter“ und „Expres­sing Yours­elf“. Gro­ßen Applaus gab es für die­sen berüh­ren­den Auf­tritt, der von jun­gen Men­schen viel Mut ver­langt, sich solo so unplug­ged auf gro­ßer Büh­ne zu prä­sen­tie­ren (Alex­an­der Hör­ger, Olga Lytvyn).

Den zwei­ten Teil des Abends nah­men die Auf­trit­te zwei­er Rock-Pop-Bands ein. Zunächst die der Mit­tel­stu­fe mit Madon­nas „Like a Pray­er“ und „Elan“ der Symphonic-Metalband Night­wish. Die Ober­stu­fe trumpf­te mit Oli­via Deans Song „Dive“ und Cal­cum Scotts „You are the Reason“ auf. Alle Solo-Sängerinnen – Fin­ja Euscher, Sonia Pen­te­les­cu und Itzel Tru­ji­l­lo – besta­chen mit eini­gem Stimm­um­fang und büh­nen­rei­fer Prä­senz, die zudem gute Lau­ne mach­te und Lust zum Tanzen.

Gute Ner­ven und Humor

Das Fina­le bestritt der Sound der Big Band mit Kie­fer am Pult. Und auch hier war die Band­brei­te an ver­schie­de­nen Rhyth­men beein­dru­ckend. Die­se reich­ten vom „James Bond The­me“ über „Mack the Kni­fe“ zu „Bra­zil“. Um all das inner­halb von zwei Stun­den zu stem­men, dafür braucht es Durch­hal­te­ver­mö­gen und gute Ner­ven. Aber auch eini­ges an Humor in Form von Gereim­tem wie „Es lie­fe schie­fer, hät­ten wir nicht Frau Kie­fer“ und viel guten Rat, den gab’s von Herrn Raab.

LZ, 06.06.2025, Babet­te Caesar