Con­too­cook in Lindau

Ein lang ersehn­tes Wiedersehen

» Bericht in der Lin­dau­er Zei­tung vom 4.7.2018

End­lich war es soweit … am Sams­tag, den 16.6.2018, konn­ten 19 Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Bodensee-Gymnasiums ihre ame­ri­ka­ni­schen Freun­de, die sie beim drei­wö­chi­gen Besuch im Som­mer letz­ten Jah­res ken­nen­ge­lernt hat­ten, in Lin­dau will­kom­men hei­ßen. Die Freu­de dar­über war auf bei­den Sei­ten sehr groß.

Nach einem ers­ten Wochen­en­de in den Gast­fa­mi­li­en wur­den die Schü­le­rin­nen und Schü­ler und ihre drei Begleit­leh­rer aus der Part­ner­schu­le in Hopk­in­ton in New Hamp­shire herz­lich vom Schul­lei­ter, Herrn König, begrüßt. Die dau­er­haf­te Freund­schaft zwi­schen bei­den Schu­len und bei­den Län­dern jen­seits poli­tisch wech­sel­vol­ler und unge­wis­ser Zei­ten wur­de dabei beson­ders her­vor­ge­ho­ben. Die ame­ri­ka­ni­schen Gäs­te besu­chen in den nächs­ten zwei Wochen gemein­sam mit ihren deut­schen Part­nern den Unter­richt und kön­nen so auch ihre erlern­ten Deutsch­kennt­nis­se anwen­den und vertiefen.

Dane­ben gehö­ren aber natür­lich eben­falls zahl­rei­che Aus­flü­ge und Akti­vi­tä­ten zum Pro­gramm. So wur­den die ame­ri­ka­ni­schen Gäs­te am Mon­tag Nach­mit­tag im Saal des alten Rat­hau­ses von Mari­on Mil­ler von der Stadt Lin­dau herz­lich begrüßt und erhiel­ten in ange­neh­mer Atmo­sphä­re ers­te Infor­ma­tio­nen über Lin­dau. Die­se wur­den im Anschluss bei der Stadt­füh­rung durch die Insel­stadt ver­tieft. Das ein­ge­spiel­te Team aus Herrn Jör­gen­sen und Über­set­zer Herrn Schul­ze ver­stand es durch sei­ne locke­re und humor­vol­le Art den Gäs­ten sowohl Geschich­te als auch Flair Lind­aus in kur­zer Zeit näher zu bringen.

Anhand kur­zer Prä­sen­ta­tio­nen der deut­schen Schü­le­rin­nen und Schü­ler zum Austausch-Thema „Chan­ges” wur­de ein Ein­blick in wich­ti­ge Ver­än­de­run­gen in Lin­dau, Bay­ern, Deutsch­land und Euro­pa Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart gewährt. Als nächs­tes ste­hen nun Aus­flü­ge zum Wan­dern in der Rap­pen­loch­schlucht sowie nach Wan­gen auf dem Programm.

Wan­dern in Vorarlberg

Bei war­mem und meist son­ni­gem Wet­ter unter­nah­men die ame­ri­ka­ni­schen Gäs­te am Don­ners­tag zusam­men mit Herrn Blass­nig eine Wan­de­rung vom Kar­ren, Dorn­birns Haus­berg, über die Rap­pen­loch­schlucht zum Gütle.

Mit­tel­al­ter in Wangen

Bei einer Stadt­füh­rung in Wan­gen lern­ten die ame­ri­ka­ni­schen Gäs­te eine typi­sche mit­tel­al­ter­li­che Stadt ken­nen und erfuh­ren viel über die Geschich­te des pit­to­res­ken Luft­kur­orts. Als beson­de­res Schman­kerl durf­te die Grup­pe das alte Rat­haus der Stadt sowie den alten Ver­samm­lungs­saal besich­ti­gen. Nach ein biss­chen Frei­zeit in der Alt­stadt ging es zurück nach Lin­dau, wo die Gäs­te bereits von ihren deut­schen Part­nern emp­fan­gen wur­den und sich nun auf die gemein­sa­men Unter­neh­mun­gen und Aus­flü­ge am Wochen­en­de freuen.

Kon­zils­stadt Konstanz

Nach einem erleb­nis­rei­chen Wochen­en­de mit den Gast­fa­mi­li­en und ganz unter­schied­li­chen Aus­flü­gen, z.B. nach Mai­land, Ber­lin, Mün­chen oder Neu­schwan­stein, mach­ten sich die Gäs­te aus Hopk­in­ton zusam­men mit Frau Heß und Herrn Vog­ler am Mon­tag auf nach Kon­stanz. Mit dem Kata­ma­ran erreich­te die Grup­pe den Hafen der Uni­ver­si­täts­stadt und kam kurz dar­auf in den Genuss einer äußerst enga­gier­ten, infor­ma­ti­ven und amü­san­ten Stadt­füh­rung durch eine Lehr­amts­stu­den­tin aus Kon­stanz, die sicht­lich Freu­de dar­an hat­te, den Schü­le­rin­nen und Schü­lern sowie ihren Lehr­kräf­ten die geschicht­li­chen High­lights der Stadt genau­so wie zahl­rei­che Beson­der­hei­ten und Kurio­si­tä­ten humor­voll und span­nend näher­zu­brin­gen. Dabei erfuhr die Grup­pe nicht nur etwas über das berühm­te Kon­zil, die Imperia-Statue im Hafen oder die Geschich­te der bei­den Hei­li­gen im Müns­ter, son­dern auch über die viel­fäl­ti­ge Funk­ti­on der Feu­er­gas­sen, die umstrit­te­ne und zwie­lich­ti­ge Bedeu­tung von „Tanz-Häusern” oder die Her­kunft von Sprich­wör­tern wie „die Sau raus­las­sen” oder „rei­nen Wein eingießen”.

Nach die­ser kurz­wei­li­gen Ken­nen­lern­tour durch Kon­stanz konn­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Stadt noch auf eige­ne Faust erkun­den, ehe es am Nach­mit­tag bei herr­li­chem Wet­ter wie­der mit Kata­ma­ran und Zug zurück ans ande­re See-Ende ging.

Obst- und Wein­bau am Bodensee

Am Diens­tag Nach­mit­tag wur­den unse­re Gäs­te bei der Besich­ti­gung des Wein­guts Haug in Schön­au in den für den Boden­see­raum so cha­rak­te­ris­ti­schen Obst- und Wein­bau ein­ge­führt und durf­ten sich dabei bei einer Ver­kos­tung auch von der Qua­li­tät des Apfel­saf­tes überzeugen.

Augs­burg – Stadt mit 2000-jähriger Geschichte

Am Don­ners­tag durf­ten die deut­schen und ame­ri­ka­ni­schen Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Beglei­tung ihrer Lehr­kräf­te die geschichts­träch­ti­ge und lebens­wer­te Fug­ger­stadt Augs­burg haut­nah erle­ben. Dabei erfuh­ren Sie viel über wich­ti­ge Ereig­nis­se wie die Schlacht auf dem Lech­feld 955, den Augs­bur­ger Reichs- und Reli­gi­ons­frie­den 1555 oder die Gescheh­nis­se wäh­rend des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges. Bei einem gemüt­li­chen Rund­gang durch die Stadt wur­den aber auch berühm­te Sehens­wür­dig­kei­ten wie der Gol­de­ne Saal im von Eli­as Holl erbau­ten Rat­haus im Renaissance-Stil oder die Fug­ge­rei als ers­te und bis heu­te bestehen­de Sozi­al­sied­lung der Welt besich­tigt. Dabei zeig­te ein Bun­ker aus dem 2. Welt­krieg die erheb­li­chen Zer­stö­run­gen Augs­burgs zum Ende des Krie­ges. Nach dem Rück­weg durch die mit Kanä­len durch­zo­ge­ne, ver­win­kel­te Alt­stadt konn­ten die Schü­le­rin­nen und Schü­ler die Stadt auf eige­ne Faust erkun­den und wei­te­re Sehens­wür­dig­kei­ten wie den Dom, die Brun­nen oder die Stadt­mau­er bei einer „Selfie-Tour” kennenlernen.

Abschied – aber nicht für immer…

Nach einem letz­ten Tag in der Schu­le hieß es am Frei­tag Abend bei einer Fei­er in wun­der­ba­rer Umge­bung und mit lecke­rem Essen und Trin­ken (vie­len Dank an die Fami­lie der deut­schen Schü­le­rin!) Abschied neh­men. Auch Herr König ließ es sich nicht neh­men, abends noch vor­bei­zu­schau­en und sich per­sön­lich von den Gäs­ten zu ver­ab­schie­den und ihnen noch ein klei­nes Geschenk mit auf den Weg zu geben. Die Stim­mung war sehr gut und es war jeden klar, dass die ent­stan­de­nen Freund­schaf­ten den Abschied am nächs­ten Mor­gen sicher­lich über­dau­ern wer­den. Auch die betei­lig­ten Lehr­kräf­te freu­en sich sehr über die Ver­bun­den­heit und die Freund­schaft, die durch die­sen Aus­tausch auch auf Leh­rer­sei­te zu Stan­de gekom­men sind.

So bleibt am Ende nur zu sagen: dan­ke, dass ihr da wart, es war eine tol­le Zeit und wir freu­en uns auf ein Wie­der­se­hen – all the best!