Chemiker von Beruf, Humanist aus Berufung, hat Levi in seinem ersten Buch „Se questo è un uomo“ (1947, „Ist das ein Mensch?“) einen außergewöhnlichen Bericht verfasst über das Jahr, das er vom Februar 1944 bis Januar 1945 im Vernichtungslager Auschwitz verbrachte.
Sein klarer Blick, der nüchterne Stil und die tiefgründige Beobachtung der Menschen machen dieses Buch zu einem einzigartigen Werk auf dem Gebiet der Lagerliteratur. Mit Klarheit und Präzision, ohne Übertreibung oder Sentimentalität und im Bemühen, das Unbegreifliche zu verstehen, schildert Primo Levi den systematischen Prozess der Entmenschlichung der Häftlinge in den NS-Lagern. Die Erinnerung an die Zeit, in der sie keine Menschen waren, ist den Überlebenden tief im Gedächtnis eingebrannt.
Der Literaturwissenschaftler Lorenzo Bastida aus Florenz brachte mit großer Emotionalität und innerer Anteilnahme den Menschen und Schriftsteller Primo Levi den Schülerinnen und Schüler der 10. und 11. Jahrgangsstufe nahe. Musikalisch untermalt wurde sein Vortrag durch die sensiblen Improvisationen von Volfango Dami auf dem Cello.
Claudia Riedel