Von Hergatz nach Barcelona war eine lange Reise. Aber nachdem wir unsere wunderschöne Unterkunft mit Pool bezogen haben, waren alle Strapazen vergessen. Da es schon spät am Abend war, wurde noch schnell eingekauft und gemeinschaftlich gekocht. Gestärkt und ausgeschlafen kann unser Abenteuer Barcelona beginnen.
Tag zwei: Heute haben wir vor dem WM-Finale unsere derzeitige Heimatstadt Vilassar de Mar erkundet und die Einheimischen dabei kennengelernt. Unsere Aufgaben waren, dass wir die Architektur, den Tourismus und die Politik durch Fotos und Interviews dokumentieren.
Der heutige dritte Tag war heiß und anstrengend, aber auch sehr interessant. Anna erzählte uns von der Geschichte und den Besonderheiten der Flaniermeile „Las Ramblas”. Moritz führte uns zu einigen Bauwerken des Architekten Gaudí, die uns sehr beeindruckten.
Zusammenfassung der Referate über die „Las Ramblas” (Anna-Sophie Stark) und „Gaudí” (Moritz Schnell)
„Las Ramblas”, die beliebteste Flaniermeile Barcelonas, sowohl bei den Touristen als auch bei den Einheimischen, ist ca. 1,4 km lang, beginnt am Placa de Catalunya und endet am Hafen an der 60 Meter hohen Kolumbusstatue. Der Plural „Las Ramblas“ rührt daher, dass diese Einkaufsstraße aus fünf Teilabschnitten besteht, die unterschiedliches zu bieten haben, von Zeitungskiosken über Süßigkeiten- und Blumenständen bis hin zu den zahlreichen Straßenkünstlern. Die bekanntesten Plätze an und zwischen den Ramblas sind einmal der Startpunkt, der Placa de Catalunya und der Pla de l´Os, der „Bärenplatz“. Der Placa de Catalunya ist der verkehrstechnische Dreh- und Angelpunkt der Stadt und markiert die Grenze zwischen dem „alten“ und dem „neuen“ Barcelona. Der Pla de l´Os liegt zwischen der dritten und der vierten Rambla und wurde mit einen Mosaik von Joan Miró gestaltet. „Bärenplatz“ deshalb, weil vor einiger Zeit Gaukler hier ihre Bären tanzen ließen. Am Ende der Ramblas führt im Hafen die 1994 erbaute „Rambla de Mar“, eine imposante, wellenförmige Holzbrücke zum Vergnügungskomplex Maremagnum mit Cafés, Restaurants und Kinos.
Leider wurden die vielbesuchten und sehr beliebten Ramblas, wahrscheinlich gerade deswegen, schon von einem Terroranschlag heimgesucht. Im August 2017 fuhr ein Kleinlaster 700m in die Menschenmassen in der Einkaufstraße, dabei starben 14 Menschen, etwa 120 wurden verletzt. Doch der Anschlag, zu dem sich die Terrorzelle „Islamischer Staat“ bekannte, konnte die Catalanen nicht einschüchtern, mit dem Satz „ No tinc por“ (Wir haben keine Angst) protestieren sie gegen den Terror und halten auch in solch schweren Zeiten zusammen.
Wir selbst haben diese Woche, knapp ein Jahr nach dem Anschlag, nicht mehr viel davon mitbekommen und konnten nach anfänglichen mulmigen Gefühlen die Fahrt nach Barcelona und die Ausflüge auf die Ramblas in vollen Zügen genießen.
Gaudí
Antoni Gaudí wurde 1852 als Sohn eines Kesselschmieds in Reus, einer Stadt südlich von Barcelona, geboren. Bereits als Kind hat er sich für die Natur und deren Zusammenhänge interessiert. Nach seinem Architekturstudium in Barcelona lernte er den wohlhabenden Mäzen Eusebi Güell kennen, der ihm zu vielen Aufträgen innerhalb der Stadt verhalf. Bei den von uns besichtigten Weltkulturerben (Palau Güell, Casa Batllo, Casa Mila und Park Güell) wurde uns Gaudís Entwicklung klar. Außerdem haben wir verstanden wie er es geschafft hat organische Elemente aus der Natur in die Stadt zu übertragen. Als Gegenbewegung zur Industrialisierung hat Gaudi farbenfrohe und lichtdurchflutete Häuser im Stil des Modernsime gebaut. Gestorben ist der bedeutende Architekt 1926 an einem Straßenbahnunfall.
In Barcelona befinden sich neun UNESCO-Welterben, von denen insgesamt sieben von Antoni Gaudí gebaut wurden.
Am vierten Tag unseres Barcelona-Abenteuers haben wir am Morgen das Miró-Museum besichtigt und die künstlerische Vielfalt dieses Mannes bestaunt.
Am Nachmittag begeisterte uns Gaudí aufs Neue mit seiner phantasiereichen und naturinspirierten Architektur der Sagrada Familia. Dank der sehr informativen Präsentationen von Lara und Miriam haben alle Seminarteilnehmer einen Einblick in die Hintergründe des Bauwerks bekommen.
Zusammenfassung des Referats zur „Sagrada Familia” (Lara Bernhardt und Miriam Grießer)
Die Sagrada Familia ist eine römisch-katholische Basilica, deren Anfänge auf das Jahr 1866 zurückgehen. Josep Maria Bocabella i Verdaguer gründete zu der Zeit die spirituelle Vereinigung der Gläubigen des Heiligen Josef, die sich 1874 für den Bau eines Sühnetempels in Barcelona, nach italienischem Vorbild entschied. Der erste Stein wurde am 9. März 1882 gelegt. Der erste Architekt Francisco de Paula del Villar y Lozano entschied sich den Bau mit der Krypta unter der Apsis zu beginnen. Ab 1883 bis 1926 war Gaudí jedoch der leitende Architekt der Sagrada Familia, da der erste aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zurückgetreten ist. Gaudí überarbeitete den Plan der Sagrada Familia und so entstand der Entwurf der heutigen 5 schiffigen Basilica, deren Grundriss ein lateinisches Kreuz bildet. Als Gaudí klar wurde, dass er die Sagrada Familia nie fertig stellen würde entwarf er Gipsmodelle und Zeichnungen der kompletten Basilica nach seinen Vorstellungen. Nach diesen Modellen wird die Kirche noch bis heute Gebaut. Nach Gaudís Tod 1926 übernahmen verschiedene Architekten, die mit Gaudí zusammengearbeitet haben die Leitung des Baus, nach Gaudís Vorstellungen und Plänen. 2010 wurde die Sagrada Familia durch Papst Benedikt XIV. als Kulturstätte eingeweiht. Derzeit sind 70% der Basilica fertiggestellt, welche wir am Dienstag dem 17.07.2018 besichtigen konnten. Zurzeit wird an den Türmen gebaut und die Arbeiten an der Passionsfassade sollen beendet werden. Die Bauarbeiten an der Sagrada Familia sollen bis 2026 fertig gestellt werden.
Inspiriert wurde Gaudí von der Natur, die er als Lehrerin ansah. Man kann in der Kirche überall naturbezogene Elemente erkennen, wie an den Eingangstoren der Geburtsfassade, an denen beispielsweise Insekten und Blätter abgebildet sind. Zeitgleich verbindet er das Wunderschöne mit dem Unersetzlichen, indem er neben den Elementen der Natur auf die Funktionalität seines Werkes achtete. Alles musste ineinander stimmig sein und musste logisch und statisch perfekt funktionieren. Als Beispiel ließ er große Fenster in vielen verschiedenen Farben und quasi als Mosaike einbauen, die gleichzeitig den gesamten Innenraum beleuchten, sodass man auf elektrisches Licht vollkommen verzichten kann. Und natürlich musste auch die christliche Botschaft weitergegeben werden, die auch überall zu finden ist; die aufgehende Sonne als Beispiel scheint auf die Geburtsfassade und soll somit die Freude Jesu darstellen. Die Sagrada Família wurde nur teilweise zum Weltkulturerbe erklärt, 2005 war es die Geburtsfassade, andere Parts der Kirche werden vermutlich folgen. Gaudí schuf mit der Sagrada Família ein absolutes Meisterwerk, neben seinen anderen prächtigen Bauten, und damit geht sie als sein letztes unvollendetes Werk in die Geschichte ein.
Am fünften Tag erklärte Joella die Historie der katalanischen Sprache und Ali die Leistung des Supercomputers, der in einer Kirche in Barcelona aufgebaut ist.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Fußballs. Der Besuch des Camp Nous in Barcelona war ein Highlight der Fahrt. Neben den vielen Pokalen des FC Barcelonas und des Weltfußballers Lionel Messi wurden noch die Tribüne, die Umkleidekabine der gegnerischen Mannschaft und der Pressebereich bewundert. Mit einer Virtual-Reality-Brille konnte man den Fußballstars ganz nah sein. Selbstverständlich wurde auch im Fanshop kräftig eingekauft.
An die Hitze von täglich bis zu 33 Grad haben wir uns langsam gewöhnt, wobei das Meer jeden Abend eine angenehme Abkühlung verschafft.
Zusammenfassung der Referate über die katalanische Sprachentwicklung und das Camp Nou
Die katalanische Sprachentwicklung (Joella Küpper)
Catalán wird als romanische Sprache anerkannt. Ihren Ursprung liegt im Vulgärlateinischen und hat viele Ähnlichkeiten mit dem Galloromanischen, dem Iberoromanischen und dem Okzitanischen.
Bis heute kann man die Sprache bis ins achte Jahrhundert verfolgen, wo sie einst in den Gebieten der Grafschaften der Spanischen Mark und im karolingischen Reich um die Pyrenäen zurückliegt. Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701 – 1714) verlor Katalonien seine politische Eigenständigkeit und Castellano wurde zur offiziellen Sprache erklärt. Sie wurde später als Unterrichtssprache festgelegt und das Catalán sogar aus Theaterstücken verboten. Ortsnamen und Personennamen wurden ins Spanische übersetzt. Im Jahre 1978, drei Jahre nach dem Tod Francos, wurden alle Beschränkungen der Sprache aufgehoben und Namen und Ortsnamen wieder ins Katalanische übersetzt.
Insgesamt 11,5 Millionen Menschen sprechen die Sprache, etwa 12,6 Millionen verstehen sei. Dennoch hat Spanisch im schriftlichen Gebrauch in Katalanonien die Oberhand, da Katalanisch solange und oft unterdrückt wurde. 90 Prozent des Schulunterrichts und die meisten Vorträge an Universitäten werden auf Katalanisch gehalten und katalanische Sprachzertifikate können erworben werden.
Aus Erfahrung kann man aber nicht behaupten, dass die Katalanen sich weigern, Spanisch zu sprechen. Sie passen sich sogar immer dem Gegenüberstehenden an, sodass öfters ein Misch-Masch aus Spanisch und Katalanisch (gegebenfalls auch Englisch) bei Gesprächen entsteht.
Barcelona Supercomputing Center (Ali Ekinci)
Das Barcelona Supercomputing Center (BSC) ist ein besonderes wissenschaftliches Zentrum in Barcelona. Zu den Hauptaufgaben des BSC gehören die Forschung in verschiedensten Wissenschaftlichen Bereichen und die Verwaltung des eigenen Supercomputers, mit dem Namen Mare Nostrum ( lat. „Unser Meer“ ). Zudem stellt das BSC seine Technologien auch anderen Wissenschaftlern und Unternehmen zur Verfügung.
Mare Nostrum belegt aktuell Platz 13 der weltweit leistungsstärksten Rechner.Um seine hohe Rechenleistung zu erreichenverwendet er die sogenannte Clustertechnologie, bei der mehrere Prozessoren zu einem großen Rechensystem zusammengeschlossen werden. Die Stromkosten des Mare Nostrum belaufen sich jährlich auf etwa eine Millionen Euro.
Zudem ist auch der Standort des Supercomputers etwas besonderes, da Mare Nosrum sich in der ehemaligen Kirche Torre Girona befindet. Die Gründe für diesen eher ungewöhnlichen Standort sind recht simpel, da die Bedingungen für einen möglichen Standort eine freie, gut überschaubare Fläche von ca. 180 Quadratmeter mit einer hohen Decke waren. Damit bot sich die bereits entweihte Kirche, die auch zuvor für Kirchenfremde Zwecke benutzt wurde, zur Unterbringung von Mare Nostrum an.
Hauptsächlich wird Mare Nostrum zur Forschung und für industrielle Aufgaben verwendet. Unternehmen können die Rechnzeit am Computer buchen, um Aufgaben zu lösen für die andere Computer zulange brauchen würden. Beispiele für solche Aufgaben sind Wetterprognosen, Simulationen in der Genforschung und Medizin oder auch Berechnungen zur Aerodynamik von Fahrzeugen.
Camp Nou (Paul Shvorak)
Seit 1957 dient das Camp Nou als Spielstätte für den FC Barcelona. Das Camp Nou löste damals das alte Stadion „Camp de Les Corts“ vom FC Barcelona ab, da die Kapazitäten hier mit insgesamt 60.000 Sitzplätzen durch den großen Andrang an Fans auf ihre Grenzen stießen. Dementsprechend konnte das Camp Nou mit seinen 99.354 Sitzplätzen Abhilfe schaffen und den Sitzplatzmangel lösen. Seitdem Einzug ins Camp Nou konnte der FC Barcelona zahlreiche sportliche Erfolge verzeichnen, wodurch er sich zu einem der namhaftesten Fußballvereine der Welt etablieren konnte. Neben dem Platz macht sich der FC Barcelona durch sowohl soziale als auch politische Engagements bemerkbar. Während man mit Partnern wie UNICEF gezielt humanitäre Probleme zu lösen versucht, ist auch die Unterstützung für die stark durch Unabhängigkeitsbestrebungen gekennzeichneten Region Katalonien prägend. Der FC Barcelona steht für die Interessen seiner überwiegend katalanischen Anhänger, indem man beispielsweise die gelb-rot gestreifte Flagge Kataloniens offen in seinem Wappen als auch auf den Trikots präsentiert. Außerdem lässt der FC Barcelona seiner Fankultur den Katalanismus völlig einschränkungsfrei ausleben, was sich in den unzähligen Katalonien Flaggen während den Heimspielen vom Barca deutlich erkennbar macht.
Deswegen wird klar, dass der FC Barcelona nicht zu Unrecht seiner Philosophie „Mes que un club“ (=Mehr als ein Club) gerecht wird.
Nach dem gemeinsamen Pfannkuchenfrühstück ging es zum Hafen von Barcelona, dort hat Hendrik uns über die Geschichte der katalanischen Küstenstadt informiert.
Danach stand uns der Tag zur freien Verfügung offen. Während manche lieber den Tag am Pool verbracht haben, sind andere durch die Gassen von Barcelona gezogen. Mit frischen Früchten vom größten Markt der Stadt und neuen T‑Shirts aus tollen Läden ging es für uns zum Strand.
Gegen Abend haben wir uns mit Sonnenbrand zu einem letzten Paellaessen aufgemacht. Mit dem Sonnenuntergang sind wir in Vilassar de Mar angekommen.
Geschichte und Stadtentwicklung Barcelonas (Hendrik Hildbrand)
Ansätze wie die Stadt entstanden sein kann, kommen aus 2000 Jahre alten Schriften, Münzen oder Gräbern. Daher werden die Jahreszahlen erst ab dem 15. Jahrhundert zuverlässig.
- 218 v. Chr. besiedelten die „Laiertani“ (ein iberisches Volk) die Halbinsel.
- Noch vor der Zeitenwende gewannen die Römer den Krieg gegen die Laiertani, welche daraufhin eine Kolonie der Römer wurden.
- Archäologischer Funde deuten darauf hin, dass Barcelona damals schon eine eher reiche Stadt war, hatte aber im Gegensatz zu den wirklich bedeutenden römischen Städten kein Theater oder Circus.
- Einige Eroberungsversuche zwangen die Stadt zu einer Verteidigungsverbesserung. Deswegen wurde die Stadt von einer zwei bis acht Meter hohen Mauer umstellt. Zudem wurden knapp 80 Verteidigungstürme gebaut.
- Im 3. Jhdt. bildeten sich die ersten christlichen Gemeinschaften. Diese wurden umgehend bekämpft. Die Folge war, dass einige Märtyrer für ihren Glauben am Kreuz gestorben sind, was das Christentum sehr schnell sehr populär gemacht hat. Vermutlich beeinflusst dies bis heute die Religion der Katalanen.
- Im Jahre 410 wurde nach einigen gescheiterten Versuchen Barcelona von den Westgoten eingenommen.
- Diese verbündeten sich anschließend mit den Römern und bildeten somit ein fast unschlagbares Team, das einige Länder um das heutige Spanien eroberte. (Barcelona war jedoch immer die Hauptstadt des westgotischen Reiches)
- Bis die Mauren dies änderten. Sie eroberten die Städte um Barcelona, was für die Stadt so einschüchternd war, dass sie noch vor einem Krieg aufgegeben haben. Dies schützte die Stadt vor schlimmeren Zerstörungen.
- 1469 wurden mit der Hochzeit von „Ferdinand von Aragonien“, dem König Katalans und der Königin von Spanien, „Isabella von Kastilien“, zwei Königsgeschlechter vereint.
- Politisches Zentrum war nicht mehr Barcelona, sondern Toledo und später Madrid.
- Barcelona verliert an Bedeutung.
- In dieser Zeit war auch die Entdeckung Amerikas, was zu einem weiteren Handelsrückgang der Stadt führte.
- Nach dem Abriss der Stadtmauern 1850 wurde der neue Stadtplan geplant und angelegt. Dieser prägt noch heute das Gesicht der Stadt.
Heute ist Barcelona zwar nicht die Hauptstadt Spaniens, aber die größte Stadt Kataloniens und die zweitgrößte in ganz Spanien. Innerhalb des Stadtgebiets leben in etwa 1,7 Millionen Menschen, damit ist sie die elftgrößte Gemeinde der Europäischen Union, in der Spanien seit 1986 Mitglied ist.
Mit jährlich mehr als sieben Millionen Touristen zählt man Barcelona heute zu den drei meistbesuchten Städten Europas. Barcelona hat also nicht nur eine zweifellos spannende Geschichte und einen gut durchdachten Stadtplan was die Stadt so interessant macht. Sondern auch die Bauwerke selbst wie z.B. die Sagrada Familia (Gaudi), der neue hochmoderne Hafen, das Hospital Sant Pau (Lluis Domenech i Montaner) und das Stadion des FC Barcelona machen die Stadt für mich zu einer der schönsten Städte, die ich je gesehen habe.
Zusammenfassung des Referats zum Kloster Montserrat (Luis Hänsler)
Die mächtige Gebirgskette des Montserrat liegt ca. 45 Kilometer nordwestlich von Barcelona. Mittendrin zwischen gewaltigen Felsen auf 725 Metern Höhe liegt das Benediktinerabtei Santa Maria de Monteserrat. Zurzeit leben dort etwa 80 Mönche.
Das Kloster und das inzwischen als Naturpark geschützte Bergmassiv ist eines der am meisten besuchten Pilgerziele im Hinterland von Barcelona.
Um 880 nach Christus entstand an den Hängen des Gebirges das erste christliche Heiligtum. Hirtenkinder sollen eine schwarze Madonnenstatue in einer Höhle gefunden haben. Der Geschichte nach habe der Evangelist Lukas sie höchstpersönlich geschnitzt. Der damals zuständige Bischof wollte die Statue nach Manresa bringen lassen. Doch beim Abtransport der Figur sei diese dann so schwer geworden, dass die Hirtenkinder sie nicht mehr tragen konnten. Die Madonna wollte offensichtlich nicht mehr bewegt werden. Also entstand genau an dieser Stelle wo sie abgesetzt wurde die erste Andachtsstätte am Montserrat. Die schwarze Madonna, die „Moreneta“ ist heute immer noch in der Klosterkapelle zu bewundern. Inzwischen ist sie sogar zur Schutzpatronin Kataloniens geworden.
Die heutige Klosterkirche hat eine Länge von ca. 70 Meter und hat eine Breite von 30 Metern. Die Kirche ist einschiffig mit Seitenkapellen und darüber befindlichen Emporen.
Das Museum bietet eine der besten Sammlungen der Malerei mit Werken von weltbekannten Künstlern, wie Chagall, Miro, Picasso, Dali und Tapies.
Die Bibliothek von Montserrat ist innerhalb des Klosters und besteht seit der Gründung des Klosters im 11. Jahrhundert und kann bereits die Existenz handschriftlicher Werke nachweisen. Die heutige Bibliothek hat einen Bestand von ca. 150.000 Bänden.
Die Escolania de Montserrat ist einer der ältesten Knabenchöre Europas.
Zusammenfassung des Referats „Tourismus in Barcelona” (Gizem Özkurt)
Barcelona, Hauptstadt Kataloniens, ist geprägt durch ihre Lage am Mittelmeer und ihr mediterranes Klima. Neben dieser Eigenschaft ist auch die Kultur der Hafenstadt ein Grund für die zahlreichen Touristen.
Der Jugendstilarchitekt Antoni Gaudí hat mit seiner gewagten Kirche, der Sagrada Familia und vielen anderen Wahrzeichen erheblich zum Weltruhm der Stadt beigetragen.
Barcelona bietet ebenso jede Art kultureller Veranstaltungen wie Konzerte, Theater und Festivals an. Das Gran Theatre del Liceu gehört zu den größten europäischen Opernhäusern. Im modernen Palau de la Musica Catalana finden jährlich viele Konzertveranstaltungen statt. Für junge Musikinteressenten zieht das Festival Primavera Sound im Parc del Forum Tausende von Zuhörern an.
Barcelona bietet mehrere Freizeitaktivitäten für alle Generationen an. Man hat z.B. die Möglichkeit, das Camp Nou zu besuchen oder in verschiedene Parks wie z.B. Parc de la Ciutdella spazieren zu gehen oder eventuell den großangelegten Zoo zu besuchen.
Barcelona gehört zu Europas meist besuchten Städten. Im Vergleich mit 1990, in dem es 1,9 Mio. in Hotels registrierte Touristen gab, betrug die Anzahl der Touristen im Jahre 2014 mehr als 7,8 Mio. Die Anzahl der Übernachtungen in diesem Zeitraum stieg von 3,8 Mio. auf 17, Mio.
Dieser steigende Massentourismus führt zu Problemen für die Einwohner in Barcelona. Diese beklagen sich über den steigenden Lärm und Schmutz in ihrer Stadt. Die Anwohner der Ramblas z.B. beschweren sich über die permanent gestörte Nachtruhe. In den Supermärkten gibt es endlose Schlangen, die den Einwohnern die Wocheneinkäufe erschweren. In vielen Restaurants ist es schwer, einen Platz zu finden, da es zu viele Touristen gibt.