Als Referentin zu Gast im Rahmen der Fachsitzung Latein war Frau Renate Markoff, bis vor einem Jahr Referentin für Alte Sprachen an der Akademie in Dillingen, mit einer großen Passion für die Archäologie. Als Teilnehmer/innen verstärkten die Kolleginnen und Kollegen des VHG und des Gymnasiums Lindenberg die Fachschaft des Bodensee-Gymnasiums.
Mit großer Leidenschaft verstand es Frau Markoff, ihre Zuhörer für die neuesten Ausgrabungen bzw. Neu-/Wiedereröffnungen in Pompeji zu begeistern. So wurde beispielsweise eines der größten Anwesen in Pompeji, die „Praedia di Giulia Felice“, den Besuchern wieder zugänglich gemacht: eine „villa urbana“ mit riesigem Garten, geschmückt mit einem „Euripus“, einem länglichen Wasserbecken, einem luxuriösen Sommertriclinium und einer einzigartigen Porticus mit in Marmor gearbeiteten Pilastersäulen. Die hochwertigen Fresken der Wohnräume, die Bäder, die nach dem Erdbeben des Jahres 62 auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, zeugen von einem luxuriösen Lebensstil. Die letzte Besitzerin Iulia Felix, eine „starke Frau“, vermietete als raffinierte Unternehmerin sogar Räume ihres Anwesens, um der nach dem Erdbeben 62 v. Chr. entstandenen Raumnot erfolgreich zu begegnen. Ihr derzeit in einer beachtlichen Ausstellung in Pompeji „Venustas” präsentierter Schmuck zeigt ihren erlesenen Geschmack und Reichtum.
Frau Markoff wies zudem überzeugend nach, dass der Vesuvausbruch nach neuen Erkenntnissen sich erst im Oktober und nicht wie bisher angenommen im August ereignete; sie stellte immer wieder Bezüge zum Unterricht her, nicht zuletzt mit der Mietannonce der Guilia Felice. Hervorragende Fresken wie Leda mit dem Schwan in der bisher kaum ergrabenen Regio V oder Apoll und die Musen im Triklinium von Moregine zogen die Zuhörer in ihren Bann.
Wir danken Frau Markoff dafür, dass sie uns Lateinlehrer/innen an ihren detaillierten und profunden Kenntnissen auf so anschauliche Weise hat teilhaben lassen.