Doch kein gebrauch­ter Tag!

Lin­dau am Boden­see um 7 Uhr am Don­ners­tag den 11. Mai 2023. Eigent­lich steht der Som­mer vor der Tür. Der Blick in die Wetter-App ver­hieß aller­dings nichts Gutes: Regen­war­nung. Der Blick auf das Ther­mo­me­ter vor der Haus­tür: 10 Grad. Selbst bei den hart­ge­sot­te­nen Mountainbike-Begleitpersonen ver­ur­sach­te das Stirn­run­zeln. Am übli­chen Treff­punkt war bei den Bogy-Bikern den­noch kei­ne Spur von Ver­un­si­che­rung zu spü­ren, bereit, um die Behaup­tung, es gäbe kein schlech­tes Wet­ter, son­dern nur schlech­te Klei­dung, auf den Prüf­stand zu stel­len. Das Ziel für den Tag waren die Bezirks­meis­ter­schaf­ten im Moun­tain­bi­ken in Lin­den­berg. Mit den Renn­ge­rä­ten von zwei Teams reis­te das Bogy also zum Sta­di­on an. Dort kam sofort Wett­kampf­at­mo­sphä­re auf. Die Rad­sport­ver­ei­ne grif­fen den Orga­ni­sa­to­ren kräf­tig unter die Arme und stell­ten pro­fes­sio­nel­le Tech­nik­par­cours, eine Service-Werkstatt und Pavil­lons. Für Ver­pfle­gung war gesorgt und die Schüler:innen von 23 Schu­len tum­mel­ten sich in den Kabi­nen und bei der Start­num­mern­aus­ga­be. Im Übungs­par­cour schüt­tel­ten die Bogya­ner die Ner­vo­si­tät ab. Nach eini­gen Ver­su­chen klapp­ten Sla­lom, Balance-Übungen und beson­de­re Fahr­auf­ga­ben, wie das Unter­fah­ren eines Hin­der­nis­ses und die Plat­zie­rung einer Fla­sche in einen Geträn­ke­kas­ten in der Fahrt. Im strö­men­den Regen kei­ne leich­te Auf­ga­be. Mit der Start­kar­te wur­de es dann für bei­de Teams ernst und sie bewäl­tig­ten den gewer­te­ten Par­cour kon­zen­triert und nahe­zu fehlerfrei.

Nach einer kur­zen Pau­se, fuh­ren die Teilnehmer:innen zum abge­steck­ten Rund­kurs am Wald­see. Die Besich­ti­gungs­run­de war drin­gend nötig. Der strö­men­de Regen ver­wan­del­te die Stre­cke im Wald in eine Schlamm­schlacht. Gemein­sam besprach das Team Stra­te­gien und Lini­en­wahl an kniff­li­gen Stel­len. Bei solch wid­ri­gen Bedin­gun­gen ist Abstei­gen auch kei­ne Schan­de, son­dern eine schlaue Stra­te­gie, die man auch bei den Pro­fis im Welt­cup beob­ach­ten kann. Den­noch ver­lang­ten die wur­ze­li­gen Trails den Schüler:innen viel ab. Die Bewäl­ti­gung von tie­fem Schlamm und nas­sen Wur­zeln for­der­te eine Stär­kung. Bei Sem­meln und Saft­schor­le kam das Team zu dem Ent­schluss, dass nur die­je­ni­gen das Ren­nen fah­ren soll­ten, die sich wohl dabei fühl­ten. Man­che aus dem Team zeig­ten ihre Rei­fe und star­ke Selbst­ein­schät­zung und ver­zich­te­ten auf einen Start. Dafür feu­er­ten Sie ihre Team­mit­glie­der an der Stre­cke an.

Die Ren­nen waren inten­siv und in bei­den Alters­klas­sen konn­ten sich Fah­rer des BOGY in den Top-10 ein­rei­hen. Für alle war der Regen­tag den­noch kein gebrauch­ter Tag. Der Wett­kampf in einem Sport außer­halb eines Ver­eins­be­trieb war für vie­le Schüler:innen Neu­land. Umso beacht­li­cher sind die her­aus­ra­gen­den Ergeb­nis­se. Die “Klei­nen” kamen in der Team­wer­tung auf einen ver­dien­ten vier­ten Platz und die “Gro­ßen” erziel­ten einen her­vor­ra­gen­den zwei­ten Platz. Alle waren sich aber im wich­tigs­ten Punkt einig. Näm­lich, dass es „mega Spaß“ gemacht hat. Auf dem Rück­weg zum Bodensee-Gymnasium begann dann auch schon der Aus­tausch über die tech­ni­schen Rafi­nes­sen und die neu­en Stra­te­gien für das nächs­te Mal. Dann hof­fent­lich bei ange­neh­me­ren Wetter.

Felix Kir­mann