Jona­than Safran Foer: Extrem laut und unglaub­lich nah

Klap­pen­text

Oskar Blum ist alt­klug und nase­weis, hoch­be­gabt und phan­ta­sie­voll. Eine klei­ne Ner­ven­sä­ge, die schon mit neun Jah­ren eine Visi­ten­kar­te vor­weist, auf der sie sich als Erfin­der, Schmuck­de­si­gner und Tam­bu­rin­spie­ler aus­weist. Vor allem aber ist Oskar tod­trau­rig und tief ver­stört. Auch noch zwei Jah­re nach­dem sein Vater beim Angriff auf das World Trade Cen­ter ums Leben kam. Nun will er her­aus­fin­den, war­um Tho­mas Schell, der ein Juwe­lier­ge­schäft hat­te, sich aus­ge­rech­net an die­sem Tag dort auf­hielt. Mit sei­nem Tam­bu­rin zieht Oskar durch New York und gerät in aber­wit­zi­ge Abenteuer.

Mei­ne Bewer­tung: 10 von 10 Punk­ten. War­um? Das Buch ist sehr schräg und doch tief­grün­dig. Die Geschich­te ist sehr gewagt geschrie­ben: Manch­mal aus der Sicht eines Kin­des, manch­mal sind die Tex­te und Bil­der selbst Inhalt der Hand­lung (zum Bei­spiel abge­druck­te Tage­bü­cher, um die es in den Kapi­teln davor ging und die dann aber selbst, manch­mal nur ange­deu­tet, Wei­te­res erzäh­len und für die spä­te­re Hand­lung ver­stan­den wer­den müs­sen). Außer­dem behan­delt die Geschich­te wich­ti­ge The­men wie Krieg, Ter­ror, Leid und Ver­lust und ist sehr berüh­rend, beson­ders die Haupt­fi­gur, der neun­jäh­ri­ge auf­ge­weck­te Jun­ge Oskar Schell, den ich für eine der beein­dru­ckends­ten Cha­rak­te­re hal­te, die die Lite­ra­tur zu bie­ten hat. Ein sehr gutes und unkon­ven­tio­nel­les Buch.

Felix Augus­tin