Tagebuch des Schüleraustausches mit Nankai High School in Tianjin (16.–28.3.2018)
Freitag/Samstag
Gut gelaunt sind wir – 17 Schülerinnen und Schüler und in Begleitung von Frau Walter und Herrn Resch – am Freitagmittag von Lindau aus mit dem Zug und der S‑Bahn zum Münchner Flughafen gefahren. Der anschließende Nachtflug nach Peking verlief ohne Turbulenzen und nach 10 Stunden sind wir dort dann auch endlich bei 0° und Schneeflocken gelandet! Eine überraschende Rückkehr des Winters, die nur von kurzer Dauer sein sollte, wie wir auf der Busfahrt zu unserer Partnerschule nach Tianjing erfuhren. Dort wurden wir von unseren Gastschülern herzlich empfangen und haben den restlichen Abend mit ihnen verbracht.
Sonntag
Den Sonntag, unseren ersten vollen Tag in China, haben wir mit unseren Gastschülern privat verbracht. Viele von uns haben sich getroffen und waren zum Beispiel im Freizeitpark, im Museum, im tropischen Pflanzenwald oder einkaufen. Außerdem haben wir viel chinesisches Essen probiert und das Leben in den Familien näher kennengelernt.
Montag
Der Tag hat relativ früh, etwa gegen 7.00h, in der Schule begonnen. Wir haben unsere Austauschpartner zur sogenannten „morning class“ begleitet, in der es Ansagen der Klassenlehrerin gibt oder Anliegen der Schüler besprochen werden. Während unsere Partner Unterricht hatten erhielten wir eine Führung über den riesigen Schulcampus und durch das Schulmuseum.
In einer 40 minütigen Pause haben wir eine Rede bei einer Vollversammlung zu Wochenbeginn vor etwa 600 Schülern gehalten, um uns kurz vorzustellen. Dann haben wir unsere Partner dann zwei Schulstunden begleitet und den Unterricht dort kennen gelernt.
Nach dem darauffolgenden Mittagessen haben wir Taiji gelernt. Anschließend hatten wir nochmals zwei Unterrichtsstunden mit unseren Austauschpartnern.
Dienstag
Den heutigen Tag haben wir morgens mit einer Unterrichtsstunde, im Unterricht unserer Austauschpartner, begonnen. Anschließend hatten wir Chinesisch-Unterricht. Die Lehrerin hat uns zuerst den Aufbau der Wörter bzw. Sätze und danach die verschiedenen Betonungsarten erklärt. Zum Abschluss der Stunde haben wir ein paar chinesische Wörter und Sätze gelernt.
In unserem darauf folgenden Kalligraphie-Kurs haben wir viel über die Geschichte und Herkunft der einzelnen Zeichen gelernt und uns auch selbst in der Kunst des Schönschreibens versucht.
Nach unserem Mittagessen hatten wir zwei Stunden lang „Chinesische Malerei“. Die Lehrerin hat uns auch in diesem Fach viel über die Geschichte erzählt und Vergleiche zur deutschen Kunst gezogen. Auch hier konnten wir uns wieder selbst ausprobieren und viel mitnehmen.
Auch handwerklich durften wir uns heute betätigen. In einem Töpferkurs haben wir, mit der Hilfe von vielen SchülerInnen, versucht eine Schüssel zu formen.
Der letzte Programmpunkt des heutigen Abends war ein etwa zweistündiges Harfenkonzert eines Franzosen, der mit seiner Musik bei uns auf Begeisterung traf.
Mittwoch
Wie in den letzten Tagen, begann auch dieser Morgen in der Schule mit der „morning class“. Anschließend sind wir mit dem Bus in den „Park auf dem Wasser“ gefahren, dem größten öffentlichen Park von Tianjin, indem viele Chinesen Taiji, getanzt und Schwertkampf gemacht haben. Einige von uns haben den Schwertkämpferinnen beeindruckt zugesehen, andere haben sogar versucht bei den Tänzern mitzutanzen.
Von dort aus ging es in den kleinen angrenzenden Zoo, dessen Hauptattraktion der Pandabär war. Der letzte Programmpunkt des heutigen Tages war ein Besuch des 1875 erbauten Shi’s Mansion, dem Wohnhof der Familie Shi, einer von acht berühmten Persönlichkeiten Tianjins.
Donnerstag
Gegen 7.30h sind wir zu der Zweigschule der Nankai High School in der neu erbauten Tianjin-Singapore-Eco-City gefahren. Nach einer sehr warmen und herzlichen Begrüßung einer Führung durch die 2016 eröffnete Schule haben wir eine Unterrichtsstunde besucht, wahlweise Englisch oder Musik.
Anschließend haben wir dort in der Mensa zu Mittag gegessen, haben Bilder mit den Schülern/-innen gemacht, uns unterhalten, Fußball gespielt und vieles mehr.
Nachdem wir das Schulgelände verlassen haben, sind wir zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten gefahren. Zuerst in ein Gemeinschaftshaus eines der Viertel der Eco-Cit. Hier konnten wir uns näher über deren Konzept informieren, wie sie die Umwelt erhalten und gute Lebensbedingungen schaffen wollen. In dem Gemeinschaftshaus können sich die Bewohner treffen um z. B. Mahjong zu spielen, gemeinsam zu musizieren, zu Malen und vieles mehr. Im Anschluss besichtigten wir einen Tempel am Meer mit einer Götterstatue, die etwa 30m hoch war.
Freitag
Unser vorletzter Tag in Tianjin und unseren Gastfamilien hat glücklicherweise erst um 10.20h mit einer Doppelstunde „Chinesische Malerei“ begonnen, in der wir unser angefangenes Bild fertiggestellt haben.
Nach dem Mittagessen, hatten wir wieder eine Unterrichtsstunde Chinesisch, in der wir die Zahlen, Monate, Tage und das Lied „Happy Birthday“ auf Chinesisch gelernt haben.
Am Nachmittag haben wir noch am „Oral English Club“ teilgenommen. Das ist eine Gruppe von Schülern/-innen, die diese Stunde nutzen, um Englisch reden zu üben und zu verbessern. Es war eine ideale Möglichkeit mehr über die Kultur und das Leben in China herauszufinden.
Samstag
Der letzte Tag in Tianjin war angebrochen, den wir bis 17 Uhr mit unseren Gastfamilien verbrachten und privat unterschiedliche Dinge unternommen haben, bis wir uns im Südcampus getroffen haben, um den letzten Abend gemeinsam zu verbringen. Hier wurde jedem von uns ein Zertifikat über die Teilnahme am Schüleraustausch und ein Geschenk überreicht. Wir, die deutschen SchülerInnen haben Polka und Wiener Walzer getanzt und mit den Chinesen zusammen „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ gesungen.
Den Abend haben wir bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen lassen.
Sonntag
Nach einer wundervollen Woche war der Tag des Abschieds auch schon gekommen.
Nach zahlreichen Umarmungen und Bildern sind wir alle in den Bus eingestiegen und haben Tianjin verlassen. Schlussendlich können wir alle sagen, dass wir sehr dankbar für die Gastfreundlichkeit, die liebevolle Aufnahme in die Familien und die zahlreichen Erfahrungen sind.
Schließlich waren wir auf dem Weg nach Peking. Dort angekommen haben wir bei sommerlichen Temperaturen den Himmelstempel besichtigt. Nach dem Mittagessen ging es über den Tian’anmen-Platz in die Verbotene Stadt. Abends waren wir in der Peking-Oper, die definitiv eine Erfahrung wert war. Zum Ende des Tages haben wir im Hotel eingecheckt und den restlichen Abend dort verbracht.
Montag
Nach dem Frühstücken ging es mit dem Bus zur chinesischen Mauer bei Badaling. Wir haben nach unserem Aufstieg eine Zeit dort verbracht, unzählige Fotos gemacht und den Ausblick genossen. Am Nachmittag besichtigten wir den Sommerpalast, dem Wohnsitz der Kaiserfamilie im Sommer um der Hitze in der Stadt zu entfliehen. Zum Abschluss des Tages durften wir den Olympischen Park erkunden.
Dienstag
Unser letzter Tag in Peking begann nach dem Frühstück mit der Besichtigung zweier Tempel, dem buddhistischen Lamatempel und dem KonfuziusTempel, der die chinesischen Philosophen ehrt. Im Lamatempel, in dem wir die Möglichkeit hatten, Räucherstäbchen zu verbrennen und uns nach buddhistischem Brauch dabei etwas zu wünschen.
Nach unserem Mittagessen ging es noch auf zwei Märkte, auf denen viele ihr Geschick zum Handeln bewiesen haben.
Mittwoch
Der Tag der Heimreise begann mit einem Frühstück im Hotel und der darauf folgenden Abreise um 8:30h.
Unser Flug, der uns gut und sicher nach Deutschland, München, zurückbrachte, ist in China nach Ortszeit, etwas verspätet, um 13.20h abgeflogen und in München nach Ortszeit um 16:40h gelandet.
Von dort aus sind wir mit der S‑Bahn zurück an den Hauptbahnhof gefahren und dann mit dem Zug weiter nach Lindau.
Als Fazit ziehen wir alle, dass wir die 12 Tage sehr genossen, viel gelernt, viel erlebt und einmalige Erfahrungen gesammelt haben. Das teilweise doch komplett unterschiedliche Leben zu unserem Alltag hat uns, wie die Kultur, das Essen und vieles andere, sehr beeindruckt.
Ein großer Dank gilt der Tianjin Nankai High School, die ein hervorragendes Programm zusammengestellt hat, um uns möglichst viel von der Kultur Chinas zu zeigen.
An dieser Stelle bedanke ich mich im Namen von allen SchülerInnen, bei unseren Gastfamilien, die uns in ihren Alltag miteingebunden, freundlich aufgenommen und uns wunderschöne zusätzliche Tage in Peking ermöglicht haben. Ebenso gilt ein besonderer Dank natürlich unseren Begleitlehrkräften, Frau Walter und Herrn Resch, die immer für uns da waren und einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass die 12 Tage zu einem tollen und unvergesslichen Erlebnis geworden sind.
Maren Fink, 10a