Lesen und Vor­le­sen in Corona-Zeiten

Am Frei­tag, 04.12.2020, war es soweit:

Der schul­in­ter­ne Lese­wett­be­werb der 6. Klas­sen, von den Klas­sen­sie­ge­rin­nen und Klas­sen­sie­gern her­bei­ge­sehnt, konn­te über die Büh­ne gehen.  Die Erwar­tung und Auf­re­gung der Kin­der war spür­bar, leg­te sich aber schnell, als Tobi­as Wei­chen­hain die Rei­hen­fol­ge der Lese­rin­nen und Leser auf lus­ti­ge Wei­se fest­leg­te: ehne, meh­ne muh und raus kommst du!

Als Sie­ger des Wett­be­werbs  ging schließ­lich Lud­wig Gol­la aus der Klas­se 6a her­vor. Lei­der konn­ten die­ses Mal die Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler der 6. Jahr­gangs­stu­fe nicht wie sonst üblich dabei sein und ihre Favo­ri­ten anfeu­ern. Die Ent­schei­dung fiel den Mit­glie­dern der Jury, die aus Kris­ti­na von Arndt, Lisa-Marie Gaß­mann, Ire­ne Heß und Tobi­as Wei­chen­hain bestand, in die­sem Jahr beson­ders schwer.  Denn alle sechs Kin­der waren sehr gut auf den Wett­be­werb vor­be­rei­tet und lasen sehr flüs­sig und betont. Letz­ten Endes gab dann der Fremd­text den Aus­schlag, wo sich Lud­wig Gol­la schließ­lich als Schul­sie­ger behaup­ten konn­te. Des Wei­te­ren war unse­re Schü­ler­spre­che­rin Vivia­ne Bagot in der Run­de der Juro­ren dabei. Aller­dings muss­te sie sich bei der end­gül­ti­gen Ent­schei­dung dann her­aus­hal­ten, weil ihre Schwes­ter Auré­lie unter den Bes­ten war.  Der Sie­ger erhielt neben dem wohl­ver­dien­ten Applaus eine Urkun­de und einen Buch­gut­schein über 15.-€, den er in der Buch­hand­lung Papil­lon auf der Insel ein­lö­sen kann.

Wir gra­tu­lie­ren von Her­zen allen sechs Klas­sen­sie­ge­rin­nen und Klas­sen­sie­gern, die durch ihr gro­ßes Enga­ge­ment ein­mal mehr bewie­sen haben, dass Lesen auch in digi­ta­len Zei­ten eine gro­ße Berei­che­rung unse­rer aller Leben ist!

Aus fol­gen­den Büchern wur­de vorgelesen:

Karl May, Winnetou

Fri­da Nils­son, Siri und die Eismeerpiraten

Micha­el Ende, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Micha­el Ende, Momo

Chris Col­ja, Die Rück­kehr der Zauberin

Grie­chi­sche Göt­ter­sa­gen für Kinder.

Der Fremd­text bestand aus Pas­sa­gen des span­nen­den und aktu­el­len Kinder- und Jugend­ro­mans E‑Mails aus Afri­ka von Sig­rid Heuck.

Wir dan­ken allen Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern des Wett­be­werbs  für ihr gro­ßes Enga­ge­ment und ihr Durch­hal­te­ver­mö­gen in Coro­na Zei­ten! Dass sol­che Ver­an­stal­tun­gen zur Zeit über­haupt live mög­lich sind, soll­te am Ende als Leis­tung aller Betei­lig­ten gewür­digt werden.

 

Ire­ne Heß

Fach­schafts­lei­te­rin

Der Schul­sie­ger Lud­wig Golla

Die Rei­hen­fol­ge der Klas­sen­sie­ge­rin­nen und Klas­sen­sie­ger auf dem Grup­pen­bild von links nach rechts:

Ronya Schön­herr, Auré­lie Bagot, Lud­wig Gol­la, Niko­las Bey­er, Jakob Schy­mosch, Noah Brög

Ein Erfah­rungs­be­richt von Lud­wig Gol­la, Klas­se 6a:

Woll­tet ihr auch schon ein­mal an einem Vor­le­se­wett­be­werb teil­neh­men? Als ich von mei­ner Deutsch­leh­re­rin, Frau von Arndt, die Infor­ma­ti­on erhielt, dass es einen Vor­le­se­wett­be­werb der sechs­ten Klas­sen am Bodensee-Gymnasium geben wür­de, wuss­te ich, dass ich dar­an teil­neh­men muss­te.

End­lich war der Tag da. Zunächst hat­te ich mich zusam­men mit einer Mit­schü­le­rin bei der Klas­sen­aus­schei­dung durch­set­zen kön­nen. Dabei las ich der Klas­se die grie­chi­sche Geschich­te von Dai­da­los und Ika­ros vor. Jetzt, am 4. Dezem­ber 2020, kam dann der eigent­li­che Vor­le­se­wett­be­werb, bei dem der Schul­sie­ger der sechs­ten Klas­sen ermit­telt wer­den soll­te. Die Jury bestand aus den Deutsch­leh­rern Frau von Arndt, Frau Gas­s­mann, Frau Hess und Herrn Wei­chen­hain. Herr Wei­chen­hain los­te aus, in wel­cher Rei­hen­fol­ge die sechs Kan­di­da­ten vor­le­sen soll­ten – ich war der vor­letz­te. Ich hat­te mich für die grie­chi­sche Geschich­te von Arte­mis und dem Prinz Akta­li­on aus der Sage um Arte­mis ent­schie­den. Als ich an der Rei­he war, war ich sehr auf­ge­regt. Wäh­rend ich vor­las, ließ mei­ne Ner­vo­si­tät aber glück­li­cher­wei­se lang­sam nach. Als alle Kan­di­da­ten ihren Text vor­ge­le­sen hat­ten, muss­ten alle noch einen unbe­kann­ten Text aus dem Buch E‑Mails aus Afri­ka vor­le­sen. Danach wur­den wir vor die Türe geschickt und muss­ten das Urteil der Jury abwar­ten. End­lich, nach einer gefühl­ten Ewig­keit, öff­ne­te Frau Hess die Türe. Sie teil­te uns mit, dass mei­ne Mit­schü­le­rin und ich ins Ste­chen kämen. Wir muss­ten dann noch ein­mal eine Stel­le aus dem uns unbe­kann­ten Text vor­le­sen. Nach­dem mei­ne Mit­schü­le­rin an der Rei­he gewe­sen und auch ich mit dem Lesen fer­tig war, ver­spür­te ich eine gro­ße Auf­re­gung im Magen, als wir alle wie­der im Raum saßen und das Urteil zu hören beka­men. Zunächst beka­men alle Teil­neh­mer eine Urkun­de, weil wir ja alle Klas­sen­sie­ger waren. Danach stieg die Span­nung, bis Frau Hess ver­kün­de­te, dass ich der Schul­sie­ger sei. Ich bekam noch eine zwei­te Urkun­de und einen Bücher­gut­schein. In die­sem Moment war ich wahr­schein­lich der glück­lichs­te Mensch der Welt. Zum Schluss wur­den noch Fotos gemacht, und dann durf­ten wir  wie­der zurück in unse­re Klas­sen gehen.