Am Freitag, dem 19.01.2024, hat das Team von Geschichte Plus mit der Kursleiterin Irene Heß und Barbara Reil, Museumsleiterin des Lindauer Museums Cavazzen, dem Volontär Daniel Schrimpf sowie der Völkerkundeexpertin und Promotionsstudentin Gaiëlle Shrot das Kulturmuseum in St. Gallen besucht.
Ziel der Exkursion war es, insbesondere Exponate aus der Afrika- und Asienausstellung in Augenschein zu nehmen, die mit Objekten unserer Völkerkundesammlung am BOGY vergleichbar sind. Wir gingen auch der Frage nach, wie die Kolonialisten in den Besitz solcher Gegenstände gekommen sind und auf welche Weise das Museum sie erhalten hat. Diese Frage nach der Provenienz, d.h. der Geschichte der Herkunft von Kunstwerken und Kunstgütern., ist eine vergleichsweise junge Disziplin in der Geschichtsforschung. Im Idealfall sind die Besitzverhältnisse bekannt und können offengelegt werden. Besondere Herausforderungen bestehen in Deutschland zum Beispiel durch Kunstraub während der NS-Zeit sowie durch die sogenannte Beutekunst bzw. Raubkunst während des Kolonialismus. Im Besonderen interessierten sich die Schülerinnen und Schüler des Pluskurses für ein hölzernes Miniatur Ruderboot aus Sumatra, welches dem Seelenboot aus der BOGY-Sammlung sehr ähnlich ist. Interessant waren auch sogenannte Seelentücher, die das Museum St. Gallen in großer Anzahl beherbergt und auf denen vergleichbare Seelenboote zu sehen sind. Die Tücher ähneln eher Teppichen und wir mutmaßten gemeinsam darüber, welche Verwendung sie wohl gehabt haben.
Beide Holzminiatur Boote könnten eine ähnliche Geschichte erzählen, meinte Dr. Jolanda Schärli, Leiterin für Bildung und Vermittlung am Kulturmuseum St. Gallen, die das Team versiert und faktenkundig durch das Museum geführt hat.
Für uns Schülerinnen und Schüler bot dieser Museumsbesuch einen großartigen Einblick in die Kulturgeschichte ferner Regionen der Welt.
Nathan Dziurawiec (9b)