Dominik Forster , Vortrag am 17. Juli am VHG
- „ Es gibt kein besseres High als Bock auf dein eigenes Leben!“ -
„Inspirierend!“ „Toller Mensch!“ „Wow!“ „Eine sehr rührende Geschichte!“
Der humorvolle, aber tiefgründige Vortrag zum Thema Drogenkonsum stieß schon nach fünf Minuten auf großes Interesse und ließ uns das Gefühl geben, diese schwere Zeit selbst miterlebt zu haben. Dominik Forster, der 30 jährige Referent, der nach und nach in eine schwere Drogensucht gerutscht ist und den Weg aus der Sucht gefunden hat, hat seine ganz persönliche Geschichte erzählt, zu der wir, die Klasse 10A, ins VHG eingeladen wurden.
Da Dominik als kleiner Junge vom Hausdach gefallen ist und mit einem dreifachem Schädelbruch, geplatztem Trommelfell und geringer Chance wieder gesund zu werden und ein normales Leben führen zu können im Krankenhaus aufwachte, erlitt seine Mutter Angststörungen sowie Zusammenbrüche und ist seitdem auf Medikamente angewiesen.
Folglich hat ebenfalls sein Vater angefangen regelmäßig viel zu trinken und selbst die Heilung Dominiks sechs Monate später hatte darauf keine positive Auswirkung. Als er mit 13 Jahren auf die Hauptschule wechselte, wurde er regelmäßig verprügelt, gemobbt und beschreibt sich selbst als „geborener Spasti“, beklagte sich jedoch nie bei seinen Eltern, da diese mit ihren eigenen Problemen ausreichend zu tun haben.
Mit der Entschlossenheit sich selbst helfen zu können, lernt er Karate, um sich zu verteidigen zu können, nutzt seine Kampfsportkenntnisse jedoch nicht und wurde somit seine komplette Schulzeit über gemobbt. Mit sechzehn Jahren beschloss er, „cool“ zu werden, fährt bei einer Jungendreise mit, bei der er neue Leute kennenlernt, die alle Alkohol konsumieren und schafft esaber, ein Jahr lang nüchtern dabei zu sein.
Mit 17 Jahren fing er dann an, zu kiffen, rauchen und trinken, um – mit Erfolg – „cooler“ zu werden und im Mittelpunkt zu stehen. Darüber hinaus hat er begommen mit Drogen zu dealen, hat manchmal bis zu 3000,- am Tag verdient, viel gefeiert, viel konsumiert, war oft 13 Tage lang ohne Schlaf wach und ist nach zwei Jahren endgültig komplett abgestürzt. Er hat unter Verfolgungswahn gelitten, musste operiert werden, war im Gefängnis, in der Therapie, hat sich selbst verletzt und hat endlich eingesehen, dass er süchtig ist und auch wenn er ein Jahr lang obdachlos war, viele Schulden hat und sein Lebenslauf nicht wirklich vorzeigbar ist, gab er nicht auf und kann heute stolz behaupten, seit acht Jahren clean und seit sechs Jahren trocken zu sein.
Zu seinen damaligen Freunden sowie zu seiner Familie hat er keinen Kontakt mehr, heiratet im September jedoch die Liebe seines Lebens und möchte seine eigene Familie gründen.
Der ehrliche Vortrag von Dominik Forster hat uns alle sichtlich bewegt.
Maren Fink