Hoch über den Wol­ken – Ein Besuch des Fried­richs­ha­fe­ner Flughafens

Es ist ein klir­rend kal­ter Dezem­ber­mor­gen, an dem wir uns auf den Weg zum Fried­richs­ha­fe­ner Flug­ha­fen machen. Mit dem Betre­ten der gro­ßen Flug­ha­fen­hal­le ent­flie­hen wir der Käl­te und sind an dem Ort ange­langt, an dem wir einen gan­zen Vor­mit­tag damit ver­brin­gen dür­fen, für unser Zei­tungs­pro­jekt zu recher­chie­ren und Inter­views zu füh­ren. Vor­erst erscheint es uns erstaun­lich ruhig an die­sem Diens­tag­vor­mit­tag, doch wie wir im Lau­fe des Tages noch erfah­ren wer­den, ist es nicht unüb­lich, dass zu die­ser Jah­res­zeit weni­ger Betrieb herrscht als zur Haupt­sai­son im Som­mer. Unse­re Bli­cke schwei­fen über die Rekla­me­ta­feln, die traum­haf­te Rei­se­zie­le prä­sen­tie­ren und wir schwel­gen in Erin­ne­run­gen an unse­ren letz­ten Urlaub. Gera­de jetzt, wenn es drau­ßen eisig ist, sehnt sich wohl der ein oder ande­re beim Betrach­ten danach, in die Son­ne zu rei­sen. Fast scheint es so, als ob ein wun­der­ba­rer Duft von den Anzei­ge­ta­feln zu uns hin­über­we­hen wür­de, ein Duft nach fer­nen Orten und frem­den Kul­tu­ren. Viel­leicht erin­nert man sich bei die­sem Anblick dar­an, wie sich das Rau­schen des Mee­res anhört oder wie es sich anfühlt, wenn einem die Son­nen­strah­len an der Nase kit­zeln. Doch mit dem Tag­träu­men ist es schnell vor­bei, denn wir wer­den in die Rea­li­tät zurück­ge­holt und mit Warn­wes­ten und Besu­cher­aus­wei­sen aus­ge­stat­tet. Bevor es mit der Füh­rung über den Flug­ha­fen wei­ter­geht, müs­sen wir uns näm­lich vor­erst durch die Sicher­heits­kon­trol­le begeben.

Gedul­dig war­te­ten wir, bis wir an der Rei­he waren, leg­ten unse­re Ruck­sä­cke und Taschen ab, damit die­se auf spit­ze Gegen­stän­de kon­trol­liert wer­den konn­ten und gin­gen durch den Metall­de­tek­tor. Die­ser schlug tat­säch­lich mit einem lau­ten Pie­pen bei eini­gen Schüler*innen an, die dar­auf­hin noch etwas genau­er unter die Lupe genom­men und mit­un­ter auch abge­tas­tet wur­den. Bei einer Klas­sen­ka­me­ra­din wur­de sogar ein Spreng­stoff­test durch­ge­führt, was stich­pro­ben­ar­tig zur Rou­ti­ne an der Sicher­heits­kon­trol­le gehört. Nach­dem all das geschafft war, lern­ten wir einen lang­jäh­ri­gen und sehr erfah­re­nen Mit­ar­bei­ter ken­nen, der uns in eine War­te­hal­le führ­te, wo er uns erst ein­mal eini­ge inter­es­san­te Hin­ter­grund­fak­ten dar­leg­te. So erfuh­ren wir etwas zur Ent­ste­hungs­ge­schich­te des Flug­ha­fens, wel­cher am 6. Juni 1928 eröff­net wur­de. Anschlie­ßend stie­gen wir in einen Bus ein, der schon auf der weit­läu­fi­gen Lan­de­bahn auf uns war­te­te und uns zur Flug­ha­fen­feu­er­wehr brach­te. Wäh­rend der kur­zen Fahrt konn­ten wir zufäl­lig auch noch die Lan­dung einer Maschi­ne der ita­lie­ni­schen Luft­han­sa­toch­ter „Air Dolo­mi­ti” beob­ach­ten. Gebannt sahen wir dabei zu, wie die Pilo­ten auf den Lan­de­platz zusteu­er­ten und schließ­lich sicher aufsetzten.

Jetzt rich­ten wir unse­re Auf­merk­sam­keit jedoch auf die Tore der rie­si­gen Fahr­zeug­hal­le der Flug­ha­fen­feu­er­wehr, die sich gera­de öff­nen. Der Geruch von Ben­zin und Moto­ren­öl steigt uns in die Nase und wir erbli­cken meh­re­re gigan­ti­sche Ein­satz­fahr­zeu­ge, die bereit für den nächs­ten Not­fall sind. Auf die Fra­ge, wo sich die Ein­satz­kräf­te gera­de auf­hal­ten, erklärt uns der Mit­ar­bei­ter, dass die­se haupt­säch­lich nur neben­be­ruf­lich bei der Feu­er­wehr arbei­ten, eini­ge davon jedoch auch in ande­ren Abtei­lun­gen beschäf­tigt sind und somit in kür­zes­ter Zeit am Ein­satz­ort ein­tref­fen müs­sen. Im Anschluss bekom­men wir noch die Gar­de­ro­be der Feu­er­wehr­leu­te zu Gesicht, wo Schutz­klei­dung und Hel­me griff­be­reit hän­gen. Nach­dem wir noch ein paar Details über die Tech­nik der Fahr­zeu­ge erfah­ren haben, erteilt uns der Mit­ar­bei­ter die Erlaub­nis, selbst in einem der immensen Lösch­fahr­zeu­ge platz­neh­men zu dür­fen. Das ist für die meis­ten von uns der Höhe­punkt des Tages, da wohl noch kaum jemand in einem Feu­er­wehr­fahr­zeug sit­zen durfte.

Zu guter Letzt beka­men wir die Mög­lich­keit, den Lei­ter der Mar­ke­ting­ab­tei­lung, Bernd Beh­rend, in einem Inter­view – durch­ge­führt von Loki Fritz, Silas Eisen­acher und Mar­co Stie­fen­ho­fer – mit Fra­gen zu löchern. Dabei erfuh­ren wir viel über sei­nen Wer­de­gang und sei­ne bis­he­ri­ge Kar­rie­re am Fried­richs­ha­fe­ner Flug­ha­fen sowie eini­ge grund­le­gen­de Fak­ten. Was ihn beson­ders an sei­ner Arbeit fes­selt, sei­en die täg­li­chen neu­en Her­aus­for­de­run­gen und sein viel­fäl­ti­ges Arbeits­spek­trum, das durch die gerin­ge Grö­ße des Flug­ha­fens ermög­licht wird, da er dadurch die Mög­lich­keit hat, in unter­schied­li­chen Berei­chen tätig zu wer­den. Er gewähr­te uns außer­dem Ein­blick in Plä­ne, wie das Flie­gen zukünf­tig nach­hal­ti­ger gestal­tet wer­den kann. So sol­len ab 2026 Elek­tro­flug­zeu­ge Kurz­stre­cken­flü­ge über­neh­men. Beson­ders bein­dru­ckend war der Fakt, dass die Flug­ha­fen­crew mehr­mals im Jahr hohen Besuch wie z.B. den Bun­des­prä­si­den­ten oder ande­ren VIPs emp­fan­gen darf.

Alles in allem kön­nen wir auf einen eben­so span­nen­den wie lehr­rei­chen Tag zurück­bli­cken, an dem wir haut­nah mit­er­le­ben durf­ten, was am Flug­ha­fen in Fried­richs­ha­fen vor sich geht.

Ver­fasst von Lui­sa Men­zel, Lin­da Diede­rich, Nata­scha Vogel und Anni­ka Zahn (Bodensee-Gymnasium Lin­dau, 10c)

Leh­re­rin: Fran­zis­ka Genesis