Dis­co­ver­Li im Fina­le beim Bundes-Schülerfirmen-Contest

Enga­ge­ment lohnt sich, weil etwas Posi­ti­ves dar­aus ent­ste­hen kann.“ (Kat­ja Kraus beim BSC in Berlin)

Das haben auch wir – 13 Schü­le­rin­nen und Schü­ler des P‑Seminars „Grün­dung eines Schü­ler­un­ter­neh­mens“ – erle­ben dür­fen und zu Beginn des ver­gan­ge­nen Schul­jah­res im Rah­men des JUNIOR-Programmes die Schü­ler­fir­ma „Dis­co­ver­Li“ gegründet.

Rela­tiv schnell war uns klar, dass wir unse­re wun­der­schö­ne Stadt Lin­dau mit­ein­be­zie­hen und uns an Kin­der rich­ten wol­len. So ent­stand die Idee eines inter­ak­ti­ven Ent­de­cker­bu­ches über die Lin­dau­er Insel, das neben einer Stadt­ral­ley, auch span­nen­de Spie­le und inter­es­san­te Fak­ten sowie infor­ma­ti­ve Tipps enthält.

Schnell folg­ten der Ver­kauf unse­rer 90 Anteil­schei­ne und die ers­te Haupt­ver­samm­lung mit den Anteils­eig­nern, das Ent­wer­fen des Buches, das Eröff­nen von Social-Media-Accounts, das Erstel­len einer Home­page und das Anwer­ben zahl­rei­cher Werbe- und Geschäfts­part­ner. Hoch­er­freut hiel­ten wir kurz vor dem JUNIOR-Landeswettbewerb in Bay­ern unse­re druck­fri­schen Ent­de­cker­bü­cher in der Hand. Nach einem knap­pen Kopf-an-Kopf Ren­nen sind wir letzt­end­lich beim Lan­des­wett­be­werb in Mün­chen nicht auf dem Sie­ger­po­dest gelan­det, waren aber den­noch sehr stolz, dass wir es so weit gebracht hat­ten und zu den zehn bes­ten (aus über 100) Junior-Unternehmen Bay­erns 2019 gehörten.

Noch bevor wir unser Schü­ler­un­ter­neh­men mit einem sagen­haf­ten Gewinn von 130% auf­lö­sen muss­ten, haben wir uns für den Bundes-Schülerfirmen-Contest, ange­mel­det. Inner­halb kür­zes­ter Zeit haben wir es geschafft, unse­re Unter­stüt­zer zu mobi­li­sie­ren und bei der Online-Abstimmung wur­den wir mit 444 Stim­men im Ran­king unter die bes­ten 20 Schü­ler­fir­men gewählt wur­den. Dar­auf­hin hat die Jury die Top 10 der Unter­neh­men zur Preis­ver­lei­hung nach Ber­lin ein­ge­la­den – dar­un­ter auch uns. Vol­ler Vor­freu­de und Enthu­si­as­mus wur­de noch ein pro­fes­sio­nel­ler Kurz­film für die Preis­ver­lei­hung von unse­rer Schü­ler­fir­ma gedreht, den wir dann in Ber­lin zum ers­ten Mal gese­hen haben.

Die­ses Video ist auf dem You-Tube-Kanal des Bundes-Schülerfirmen-Contest zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=rggzD1-tMGw
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Am 14.11.2019 fuh­ren wir um 7:25 Uhr vom Haupt­bahn­hof Lin­dau nach Ber­lin und kamen nach etwa sie­ben Stun­den dort an. Nach dem Bezie­hen der Zim­mer im Hotel am Pots­da­mer Platz lie­fen wir zum Bun­des­tag, um auf die Kup­pel zu gehen und neben dem atem­be­rau­ben­den Aus­blick auch mehr Geschicht­li­ches sowie Poli­ti­sches zum Reichs­tags­ge­bäu­de und über Ber­lin zu erfah­ren. Den ers­ten Tag haben wir dann mit einem gemein­sa­men Abend­essen in einem mexi­ka­ni­schen Restau­rant aus­klin­gen lassen.

Am Tag der Preis­ver­lei­hung star­te­ten wir sehr früh mit einem lecke­ren, aus­gie­bi­gen Früh­stück und einem Gefühl der Auf­re­gung über die bevor­ste­hen­de Preis­ver­lei­hung für die bes­ten Schü­ler­un­ter­neh­men Deutsch­lands. Schick geklei­det erreich­ten wir nach einer kur­zen S- und U‑Bahn-Fahrt gegen neun Uhr das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Ener­gie, in wel­chem die Ver­an­stal­tung statt­fand. Ein Blick auf die kon­kur­rie­ren­den Schü­ler­fir­men zeig­te uns, dass auch ande­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein gro­ßes Reper­toire an Krea­ti­vi­tät und Moti­va­ti­on vor­zu­wei­sen hat­ten. Es gab Unter­neh­men, die Honig ver­kau­fen, um Imker zu unter­stüt­zen, ein Brett­spiel oder einen Wein­füh­rer über die eige­ne Stadt ent­wi­ckelt haben, die alte Trak­to­ren oder Han­dys repa­rie­ren und eines, das Füh­run­gen durch die eige­ne Schu­le anbie­tet, in der auch eini­ge Tie­re ein Zuhau­se haben. Nach­dem wir uns mit vie­len Start-Ups unter­hal­ten und unse­ren Stand errich­tet hat­ten, begann das Pro­gramm der Ver­an­stal­tung, wel­ches durch ein Inter­view mit dem Initia­tor des Bundes-Schülerfirmen-Contests und Geschäfts­füh­rer von Mül­ler Medi­en, Herrn Micha­el Osch­mann, und der Vor­stel­lung der ein­zel­nen Schü­ler­fir­men, ein­ge­lei­tet wurde.

Anschlie­ßend folg­te ein Vor­trag der ehe­ma­li­gen Fuß­bal­le­rin, Autorin und Start-Up-Gründerin, Kat­ja Kraus. Sie beton­te, dass es wich­tig sei, Feh­ler zu machen und die Chan­cen zu nut­zen, die sich den Schü­le­rin­nen und Schü­lern in der heu­ti­gen Zeit durch Bestre­bun­gen bei der Gleich­be­rech­ti­gung und durch die Digi­ta­li­sie­rung bie­ten, wobei sie anmerk­te, dass sie sehr froh über die Tat­sa­che sei, dass sich bei den anwe­sen­den Schü­ler­fir­men ein hoher Frau­en­an­teil zei­ge. Sie bemerk­te außer­dem, dass Schü­ler­fir­men einen ent­schei­den­den Grund­stein für das lebens­lan­ge Ler­nen set­zen, da in jeder Pha­se des Lebens das hier­bei erwor­be­ne „Know-How“ wich­tig sei. Der ent­stan­de­ne Grün­der­geist sol­le auch an Hoch­schu­len wei­ter­ge­tra­gen wer­den, wobei Kat­ja Kraus in die­sem Zusam­men­hang auf die unter­schied­li­chen Vor­aus­set­zun­gen in den ver­schie­de­nen Bun­des­län­dern ver­wies, die sich auch in den Lehr­plä­nen mani­fes­tie­ren. Frau Kraus been­de­te ihren inter­es­san­ten Vor­trag, in dem sie auch zu dem Kon­gress „Unter­neh­men in die Schu­len“ ein­lud, durch wel­chen die öko­no­mi­sche Bin­dung an Schu­len gestärkt wer­den soll, mit der Quint­essenz der Ver­an­stal­tung: „Enga­ge­ment lohnt sich, weil dar­aus etwas Posi­ti­ves ent­ste­hen kann“.

Im Anschluss dar­an fand eine auf­schluss­rei­che Gesprächs­run­de mit Kat­ja Kraus, Patrick Kurth, Nata­lie Brü­ne und Dan­ny Rol­ler, die alle­samt bedeu­ten­de Posi­tio­nen in erfolg­rei­chen Unter­neh­men ein­neh­men bzw. auch (Mitbe-)Gründer sind, statt. Nach einer kur­zen Pau­se wur­de die Ver­an­stal­tung mit Gruß­wor­ten des par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tärs Chris­ti­an Hir­te und der Ver­lei­hung der Son­der­aus­zeich­nung „Digi­ta­le Geschäfts­idee“ durch Staats­mi­nis­te­rin Doro­thee Bär fort­ge­führt, wobei die Ziel­vor­stel­lung, dass die Chan­cen der Digi­ta­li­sie­rung gese­hen wer­den müs­sen, durch das Unter­neh­men mit der Repa­ra­tur von Han­dys erfüllt wurde.

Anschlie­ßend begann die eigent­li­che Preis­ver­lei­hung der Plät­ze zehn bis vier, wobei Dis­co­ver­Li den zehn­ten Platz fei­ern durf­te. Nach­dem die wohl­ver­dien­ten Plät­ze drei bis eins an die Schü­ler­fir­men „Schul­sa­fa­ri“, „Medi­en­Scouts Repair&Care“ und „Por­sche Juni­or Team“ ver­lie­hen wor­den waren, ende­te die Ver­an­stal­tung mit einem Abschieds­fo­to aller Schü­ler­fir­men und Ehren­gäs­te im Foy­er und einem Get-together mit Buf­fet. Für uns war die Preis­ver­lei­hung ein tol­les Erleb­nis und um die­sen Erfolg, die Erfah­run­gen und die gemein­sa­men Momen­te als zehnt­bes­te Schü­ler­fir­ma Deutsch­lands aus rund 200 Bewer­bern zu fei­ern, waren wir abends gemein­sam ita­lie­nisch essen.

Am Sams­tag­vor­mit­tag nah­men wir zum Abschluss der Rei­se an einem Vor­trag auf der Besu­cher­tri­bü­ne des Ple­nar­saals im Bun­des­tag teil, bei dem wir Wis­sens­wer­tes über Auf­ga­ben, Arbeits­wei­se und Zusam­men­set­zung des Par­la­ments sowie über die Geschich­te und Archi­tek­tur des Reichs­tags­ge­bäu­des erfuh­ren. Dann war die Zeit auch schon gekom­men, um die Rück­rei­se anzu­tre­ten. Nach einer knapp zehn Stun­den lan­gen Zug­fahrt kamen wir dann gegen Mit­ter­nacht in Lin­dau an.

Rück­bli­ckend auf unser Jahr im Schü­ler­un­ter­neh­men sind wir um vie­le Erfah­run­gen, inspi­rie­ren­de Vor­trä­ge bei Ver­an­stal­tun­gen, mona­te­lan­ge Team­work, gemein­sa­me Erfolgs­mo­men­te und die Erkennt­nis, dass sich Enga­ge­ment eben doch aus­zahlt, reicher.

Selbst­ver­ständ­lich wol­len wir uns noch­mals bei unse­rer Semi­nar­lehr­kraft Frau Wal­ter bedan­ken, die uns über das ver­gan­ge­ne Jahr hin­weg im Schü­ler­un­ter­neh­men stets bei Fra­gen oder Pro­ble­men bei­sei­te stand, uns tat­kräf­tig unter­stützt und durch das Anbie­ten des P‑Seminars die­se Erfah­run­gen erst mög­lich gemacht hat. Herz­li­chen Dank sagen wir auch für die Orga­ni­sa­ti­on und Beglei­tung unse­rer Fahrt nach Berlin.

Unser Dank gilt eben­so Herrn Schul­ze, der die Fahrt beglei­tet und als Anteils­schein­eig­ner an unser Pro­dukt geglaubt und uns unter­stützt hat.

Maren Fink, Hele­na Mau­er, Q12